Vränderung passiert in einem Augenblick. Sie passiert in jenem Moment indem du dich dazu entscheidest sie herbeizuführen. (Allyson Lewis)
Wenn Wir Frauen unsere Haare auffällig Verändern, hat es oft einen tiefen Hintergrund. Wir möchten etwas damit sagen. Uns ausdrücken. Manchmal alten Ballast abwerfen,
oder sich nach einer schweren Zeit einfach wieder frisch und schön fühlen.
Nach einer Trennung wollen wir zeigen wie schön wir sind und nach einem Verlust möchten wir uns auf einen neuen Lebensweg begeben. Nach einer anstrengenden Zeit, möchten wir uns wieder begehrenswert fühlen. Kurz, unserer innerstes schreit danach etwas für uns selbst zu machen.
Doch es fällt uns immer wieder schwer sich die schönen langen Haare abschneiden zu lassen.
Es wird Tage- oder Wochenlang darüber nachgedacht. Oft sind es nicht wir, denen es etwas ausmacht, sondern unserem Umfeld. Sind doch lange Haare immer noch ein Zeichen von Weiblichkeit und ein absolutes Schönheitsideal. Also fangen wir an zu suchen. Nach Gründen, warum uns die Länge der Haare, ja ach so sehr stört. Es ist zu schwer, zu langweilig, zu glatt, zu platt, zu viel, zu dick, zu dünn, zu trist, sie machen zu viel Arbeit, zu viel Pflege und überhaupt, ist mit langen Haaren plötzlich alles schwieriger und blöd. Wir rechtfertigen uns. Vor uns selbst und vor anderen.
Aber sind es wirklich diese Gründe, die wir für uns und andere suchen, weshalb wir uns wirklich von unserer Mähne trennen wollen?
Oder wollen wir vielleicht einfach mal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, Anerkennung und Wertschätzung? Unsere Wirkung auf andere Verändern ? Treten wir, durch eine komplette Veränderung unserer Haare, eine Art Revolution an, gegen das was uns schon längere Zeit stört und belastet? Räumen wir schon lange angestaute Dinge, mit dem durch die neue Frisur wieder gewonnene Selbstbewusstsein, beiseite?
Ja, vielleicht möchten wir eines der Dinge oder sogar alle zusammen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die hinter einer Veränderung stehen. Ich habe in den letzten 30 Jahren sehr viele gehört, mitgefühlt und selbst durchlebt
Ich bin Friseurin, aber eben auch eine von Ihnen. Eine ganz normale Frau. Ich weiß wie es sich anfühlt, der Moment, nach der Entscheidung, es zu tun. Der Moment, wo der erste Schnitt gemacht wird und die Luft zum zerreißen dünn ist. Das Gefühl wenn die Haare fallen und die Mundwinkel die vielleicht lange innerlich nach unten hingen wieder langsam steigen. Ein inneres Lächeln stellt sich ein und ein Gefühl von Freude steigt in einem auf. Das Adrenalin schießt hoch und die Spannung auf das Endergebnis ist so groß, dass man es kaum aushält.
Dann, der Moment. Der Umgang kommt ab, die Frisur ist fertig. Man hat das Gefühl zu schweben.
Die Schultern gehen zurück, der Kopf geht hoch und wir schreiten eine Weile nur so vor uns hin. Wir sind glücklich. Fummeln immer wieder in den Haaren und können gar nicht fassen, warum wir solange mit dieser Veränderung gewartet haben.
Die nächsten Tage, geht gefühlt, alles etwas leichter von der Hand. Wir sind gut gelaunt und haben neue Kraft. Wir freuen uns schon abends beim zu Bett gehen darauf, uns am nächsten Morgen die Haare zu stylen. Wir fangen an aufzuräumen. Zuhause, auf der Arbeit bei Freunden. Nutzen unser neues Selbstbewusstsein für Dinge, an die wir uns vorher nicht ran getraut haben. Kurz um, für diesen einen Moment hat eine Veränderung so viel mehr Kraft als der beste Therapeut dieser Welt.
Unsere Haare sind der Spiegel unserer Seele. Lang oder kurz, glatt oder lockig, gefärbt oder natur….. Es ist immer das gerade gut, womit SIE SICH in diesem Moment wohl fühlen. Haare wachsen und Farben können wir ändern. Im Grunde wissen wir alle, ganz tief in uns, womit wir uns wohl fühlen. Wir tragen oft intuitiv die richtige Frisur. Dennoch, ein kurzer Ausbruch, eine kleine Revolte, können für unsere zarte Frauenseele manchmal ein wahres Wundermittel sein, sehen Sie das nicht auch so ?
Herzlichst
S.Abel
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